Forschung in der Präklinik generell und im Rettungsdienst im Besonderen kommen in Österreich viel zu kurz. Mit Deiner Unterstützung möchten wir das ändern.

Forschung

Wissen und Fakten zu schaffen sind wesentliche Voraussetzungen dafür, sich qualifiziert und vor allem fundiert über Qualitätsfragen im Rettungsdienst austauschen zu können. Und genau deshalb erachten wir Forschung als einen der zentralen Hebel, um diese Diskussion zu befeuern. Deshalb machen wir zwei Dinge:
  • Wir sammeln Forschungsfragen, die wir für wichtig erachten
  • Wir geben wissenschaftlichen Erkenntnissen im präklinischen Bereich in Österreich eine Kommunikationsplattform
Wenn Du Dich als Studierender oder Forscher*in diesen oder anderen Fragen widmen möchtest, unterstützen wir sehr gerne mit unseren Netzwerk und können (bei Leuten in Ausbildung mit der Zustimmung der jeweiligen Bildungseinrichtung) auch sowohl inhaltlich als auch wissenschaftlich begleiten und betreuen. Bei Interesse freuen wir uns über die Kontaktaufnahme unter office@bvrd.at.

Forschungsthemen

Das ist eine Sammlung von Forschungsthemen, die wir für wichtig erachten oder die uns als interessant zugetragen wurden. Wir freuen uns, wenn sie aufgegriffen werden und stellen dafür auch gern unser Netzwerk zur Verfügung.
Top Themen aus allen Bereichen
  • Simulationstrainings in der Ausbildung: Best Practice Beispiele aus Deutschland und der Schweiz; Wie sind sie für Österreich adaptierbar und umsetzbar?
  • Fieldsupervisoren: Erfahrungen, nationale und internationale Modelle, Vor- und Nachteile und wie notwendig sind sie im Österreichischen Rettungswesen?
  • Crew Ressource Management: Welche Bedeutung spielt CRM im Rettungsdienst und wie kann/soll es in die Aus- und Fortbildung integriert werden?
  • Krankenhauspraktika für Rettungs- und Notfallsanitäter*innen: Machbarkeit, Herausforderungen, Erfahrungen, Empfehlungen
  • Fehlermanagement im Rettungsdienst: Evaluiereung von Feedback-Systemen, Debriefings und gelebter Fehlerkultur
  • Einführung eines österreichweiten Reanimationsregisters: Machbarkeit, Möglichkeiten, Herausforderungen
  • Arbeitskultur im Rettungsdienst: Welche Führungsstile überwiegen, welche Anreizsysteme, welche Fehlermanagement-Tools kommen zum Einsatz?
  • Hygieneaudits in österreichischen Rettungsdiensten: Vorgaben, Ergebnisse und Notwendigkeiten
  • Vorbereitung auf Katastrophenszenarien im Rettungsdienst: Welche Pläne gibt es für Pandemien, Epidemien, Terrorlagen, Amoklagen, Blackout und Co?
  • Verweildauer und Altersstruktur des Personals im Rettungsdienst im freiwilligen und beruflichen Sektor

Wissenschaftliche Erkenntnisse

Forschungsergebnisse zu präklinischen Themen in Österreich stellen wir hier mit ihren Kernaussagen in aller Kürze vor. Wir freuen uns über Hinweise und Zusendungen!
Welche Qualitätsstandards sollten bei der Rezertifizierung gelten?
Rezertifizierungen werden höchst unterschiedlich abgehalten. Eine einheitliche und standardisierte Durchführung soll zur Optimierung und qualitativen Verbesserung der Versorgung von Notfallpatient*innen mit einem akuten Herz-Kreislaufstillstand beitragen. Dafür sind gesetzliche Rahmenbedingungen hinsichtlich der inhaltlichen Themenabgrenzung und eine organisationsübergreifend verbindliche Vorgaben zur Durchführung der Rezertifizierung zu schaffen.

Empfehlungen:
  • Harmonisierung des Stichtags für die Rezertifizierung
  • Pool an 7 Praxisbeispielen (5x Erwachsene, 1x Kind, 1x Säuging), von denen eines gezogen wird
  • Einsath von Statisten zur Abarbeitung des Szanarios bis, Einsatz einer Megacode-Puppe zur Überprüfung der Reanimationsmaßnahmen
  • Fachfrage aus einem Fragenpool
  • Zusätzliche Fachfrage für NFS
  • Reflexion der Praxis und Theorie durch die/den Prüfungswerber*in
  • Beurteilung durch Mediziner*in mit aufrechter Tägikgeitsberechtigung Notarzt
  • Bei negativer Beurteilung wird die aktive Dienstberechtigung ruhend gestellt; eine einmalige Wiederholung ist möglich. Bei neuerlicher negaiver Beurteilung folgt eine Überprüfung der gesamten Sanitätshilfe (ähnlich einer RS-Prüfung).
Quelle: Risikomanagement im Tiroler Rettungsdienst: Die Rezertifizierung der Herz-Lungenwiederbelebung einschließlich halbautomatischen Defibrillation nach § 51 SanG als ein Instrument der Risikominimierung. Masterarbeit von Walter Strigl, MSc., fhg Tirol, 2019.
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Wie kann man Patientensicherheit und Risikomanagment in der Päklinik verankern?
Risikomanagement ist bei sogenannten Hochrisikoorganisationen (High Reliability Organizations) wie der präklinischen Notfallmedizin besonders wichtig, da schlagende Risiken bzw. Fehler überdurchschnittlich hohe Auswirkungen haben. Im Vergleich zur Luftfahrt oder Kernkraft spielt Risikomanagement, auch aufgrund mangelnder gesetzlicher Vorschriften, aktuell in Österreich kaum eine Rolle.

Insbesondere die Erkenntnisse und Erfahrungen aus der Luftfahrt können einen wertvollen Input liefern. Darüber hinaus hat sich gezeigt, dass Risikomanagement und Qualitätsmanagement nicht getrennt voneinander betrachtet werden können. Beide Methoden spielen aktuell, mit wenigen Ausnahmen, eine geringe Rollein der Präklinik. Derzeit gibt es keine ausgereifte Fehlerkultur bzw. Sicherheitskultur im Rettungswesen und es kann aktuell kein einheitliches Versorgungs-und Qualitätsniveau in der Präklinik sichergestellt werden.

Als größte Herausforderung in Bezug auf die Patientensicherheit wird die fehlende Professionalität des bodengebundenen Rettungswesens angesehen. Als Maßnahme zur Risikominimierung empfiehlt sich insbesondere der differenzierte Einsatz von Sanitätern, eine Verbesserung der Aus-und Fortbildung gemäß internationalen Standards, sowie eine gesetzliche Verpflichtung zur Einführung und Zertifizierung der Rettungsdienste nach einer international gültigen Norm in den Bereichen Risiko-und Qualitätsmanagement.

Zukünftig bedarf es im österreichischen Rettungswesen eines umfassenden Paradigmenwechsels um eine qualitativ hochwertige Versorgung sicherzustellen, die der Patientensicherheit gerecht wird.

Quelle: Risikomanagement in der österreichischen präklinischen Notfallmedizin unter Berücksichtigung der Patientensicherheit. Masterarbeit von Bernhard Schranz, BA, FH Steyr, 2018.
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